Blog Pfarrer: 16. April 2020

So in ganz kleinen Schritten, in fast homöopathischen Dosen erlebe ich eine Wiederkehr des Alltags. Das tut so richtig gut! In den Schulen intensivieren sich wieder die Kontake (noch digital, aber der Wunsch nach einem fröhlichen Kaffee in der großen Pause wird größer!) und auch klassische Pfarramtsarbeiten wie Anmeldungen zu Trauungen, Schreiben verfassen und absenden (ein Hoch auf die Post, die so klaglos funktioniert!) stehen am Tagesprogramm. Kleine Schritte, kleine Dosen, aber bemerkbar. Über die Abhaltung von Gottesdiensten wird mit der Bundesregierung verhandelt, aber noch ist keine Meldung darüber in die Pfarrämter eingetrudelt (Stand heute 9.29 Uhr). Ich werde, wie immer es ausgeht, auch hier in meinem Blog die Information anführen. Der „normale Alltag“ ist auch für andere inzwischen zu einem „Sehnsuchtsort“ geworden. Frei und unmaskiert, in großen und kleinen Gruppen wieder zusammenkommen, den Tagesrhythmus wieder finden, keine Aufgaben mit den Kindern mehr machen: hätte ich eine Tonspur hier im Blog, es wäre ein großes Seufzen zu hören! Es ist noch ein Wunschbild, das ich hier zeichne. Interessant, dass der so gewohnte „Alltagstrott“, aus dem in normalen Zeiten so manche ausbrechen wollen, innerhalb von fünf Wochen so an Attraktivität gewonnen hat. Das hebt natürlich auch seinen Stellenwert! Wir alle werden, so glaube ich, mit Freude in diesen Alltag wieder hineingehen, zuerst genießen, dann wird er wieder langsam zur Normalität. Ich nehme mir fest vor, doch die eine oder andere neue Erfahrung aus dieser Krisenzeit mit in den kommenden Alltag mitzunehmen. Das wird eine Aufgabe sein, aber eine schöne! Eine geistliche Grundlage dazu gibt mir ein Vers aus dem 1. Brief, den der Apostel Paulus an die christliche Gemeinde in Korinth (eine große Hafen- und Wirtschaftsstadt im alten Griechenland) geschrieben hat (Neues Testament, 1. Korintherbrief, Kapitel 2, Vers 12): „Wir haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, damit wir wissen, was uns von Gott geschenkt ist!“ Ein aufmunternder Leitsatz für heute und die kommende Zeit! Bleiben Sie gesund und geduldig mit dem Segen Gottes.