Blog Pfarrer: 15. April 2020

Sorry, gestern gab es keinen Blog-Eintrag an dieser Stelle! Das lag einfach daran, dass mich gestern schon ein kleines Stückchen Alltag erreicht hat! Video-Konferenzen, Termingespräche für Trauungen und Taufen, dazu ein paar Fragen, die mir seitdem durch den Kopf gehen: „Herr Pfarrer, wenn kleinere Geschäfte und große Baumärkte und Gartencenter aufsperren dürfen, warum nicht die Kirchen?“ Ich denke, eine berechtigte Frage! Unsere Kirchen kommen in ihrer Größe nicht an die Baumärkte heran, aber als mittleres Gartencenter schaffen wir es allemal. Vielleicht liegt es ja an der Einschätzung: sind Kirchen systemrelevant? Ärzte, Apotheken, die pflegenden Berufe, Lebensmittelgeschäfte stehen natürlich außer Diskussion. Aber Kirchen? Sie sind für viele zumindest lebensbegleitend, bilden eines ihrer Lebenszentren, weil ganze fröhliche und traurige Familiengeschichten darin ihren Platz hatten und haben. Diese Menschen vermissen, dass sie ihre Kirchen nicht betreten können. Ich verstehe alle diese Argumente sehr gut. Und gebe doch auch zu bedenken: an allen sonstigen systemrelevanten Orten gibt es strenge Betretungsordnungen. Wie diese für einen Gottesdienst umsetzen? Mund-Nasenmasken wären nicht das Problem. Die sind wir inzwischen gewöhnt. Aber wie Zugangsbeschränkungen durchführen? Besucher*innen abweisen vor der Kirchentür? Drei Gottesdienste hintereinander feiern? Die Plätze in den Kirchenbänken streng regelementieren? Ich stelle Ihnen diese Fragen einmal zur Diskussion. Denn auch in der Evangelischen Kirche in der Steiermark werden diese Fragen besprochen und abgewogen. Was ich so mitbekomme, ist die Nachfrage nach Gottesdiensten oder zumindest kleineren Andachtsfeiern (von denen wir am Anfang der Pandemie glaubten, sie noch feiern zu können) in Kirchen (fett geschrieben, weil genau darum geht es!) in allen Kirchen der Ökumene durchaus gegeben. Schreiben Sie mir Ihre Meinungen dazu an: andreas.gerhold@evang.at Ich bin schon sehr gespannt darauf. Bleiben Sie gesund und in Gott gesegnet!