Blog Pfarrer: 17. April 2020

Kurze Vorabinfo, Stand heute, 9.53 Uhr: noch keine Meldung aus dem Oberkirchenrat oder der Bundesregierung über die Gottesdienste in den Kirchen (gilt dann österreichweit). Kommt eine entsprechende Info noch heute, schreibe ich einen Blog Nr. 2 für den heutigen Tag. Was mir seit dem 14. April auffällt: der Verkehr auf den Straßen hat zugenommen. Menschen wollen/müssen wieder mehr arbeiten, Betriebe, Geschäfte fahren wieder hoch, für viele von ihnen ein rettender Strohhalm. Was für die Wirtschaft gilt, hat aber für die Kultur z.B. noch keine Bedeutung. Für die Kirchen – wir werden sehen. Für die Schulen: die neuen Standards kommen erst Ende April. Ob alle diese Lockerungen zu früh kommen? Die Meinungen sind so unterschiedlich wie die Menschen, die sie äußern. Das Bild, das mir vor Augen steht, ist ein zunehmend gespannter Bogen. Ich hoffe, er ist elastisch genug, um die Spannungen auszuhalten, abzufedern. Weil nichts ist unpassender, wenn diese Spannungen zu einer großen Welle werden die alles und alle mitreißt. Damit ist niemandem gedient. Wie es weiter geht? Mein Kaffeesud heute in der Früh war so uneindeutig, absolut nicht abzulesen. Meine biblische Lektüre heute Morgen gab mir einen feinen Leitgedanken mit (nicht nur für heute): aus dem Buch des Predigers im Alten Testament (Kohelet steht bei machen Inhaltsangaben), Kapitel 3, Verse 1 – 14: „Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel seine Stunde: Geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit und ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit.“ Die beiden ersten Verse nach der Lutherübersetzung habe ich zitiert. Weiterlesen tut gut! Für mich ein Text, der hilft, Spannungen abzubauen, der Ordnung in unklare Abläufe bringen kann. Übrigens: mehrfach wurde dieser alte Text musikalisch umgesetzt. Eine sehr bekannte Version stammt von der Popgruppe The Byrds: Turn, Turn, Turn (1965). Anhören und sich darüber freuen. Leicht im Internet zu finden, auch der Text (mit Übersetzung). Seid behütet und geborgen im Segen Gottes. Ich freue mich auf Reaktionen: andreas.gerhold@evang.at