Blog Pfarrer Gerhold 24. November 2020

Der heutige Tag bekommt für mich seinen Rhythmus durch schon lange aufgeschobene Arbeiten im Archiv der Pfarrgemeinde.
Allerdings beschäftigt mich seit gestern eine Meldung, von der ich noch nicht genau weiß, wie ich sie einschätzen soll: 2 Innsbrucker Anwälte wollen den „Schullockdown“ zur rechtlichen Prüfung vor den Verfassungsgerichtshof bringen.
Für die Auflistung der rechtlichen Einschätzungen und Argumente ist hier nicht der richtige Platz. Aber das Ansinnen der Anwälte verstehe ich gut. Mit Blick auf meine Schüler*innen. Denn bemerkbar ist es, dass trotz allem Bemühen der Lehrkräfte, der Schüler*innen, der Schulverwaltung und was da sonst noch dazu gehört, der Lernerfolg ein anderer ist als bei durchgehendem Lehrbetrieb. Eine „Lost Generation“, wie manche meinen, sind die jetzt betroffenen Jahrgänge allerdings nicht. Denn sie sammeln ein Stück Lebenserfahrung, sie sind auch durchaus kreativ in ihrem „Arbeitsrhythmus“, im Umgang mit Materalien, aber der Austausch von Person zu Person, der in der Erarbeitung von Lerninhalten so eine wichtige Rolle spielt, der kommt eindeutig zu kurz.
Dass die Schulen keine Virenschleudern waren und sind, steht auch fest. Aber natürlich gibt es Ängste und Befürchtungen, bei Eltern, Schülern*innen, Lehrkräften, die auch nicht einfach beiseite zu schieben sind. Über die Risiken einer Ansteckung. Und über deren Folgen.
Wann und mit welcher Erkenntnis der VfGh dieser Beschwerde der Innsbrucker Anwälte nachgehen wird, steht noch nicht fest. Aber es könnte, und das hoffe ich doch, eine solide Basis werden für künftige Beschlüsse bezüglich der „Schullockdowns“. Die bei allen Unsicherheiten auslösen und hinterlassen.
Denn eines ist auch klar: Schüler*innen sollen nicht ihre erlernten und erarbeiteten Erkenntnisse „unter den Scheffel stellen“ (wie es im heutigen biblischen Leitspruch aus dem Markusevangelium heißt), sondern auf einen „Leuchter“, dass alle, die es sehen, sich darüber freuen und selbst davon ein Stück Erkenntnis mitnehmen können.

Bleiben Sie gesegnet und zünden Sie ein Licht der Hoffnung und der Solidarität an!