Blog Pfarrer Gerhold 29. April 2020

Endlich Regen! Ein Segen für Mensch, Tier und Land. Regen, der noch lange andauern soll. Denn was helfen uns alle Maßnahmen gegen das Covid-19-Virus, wenn kein Wasser da ist, oder nicht ausreichend da ist.
Das finde ich übrigens eine sehr unglückliche Wortwahl, wenn ständig vom „Kampf gegen das Virus“ gesprochen wird. Da werden Milliarden in diesen Kampf gesteckt, der doch nicht zu gewinnen ist. Ich weiß, dass es dazu ganz verschiedene Meinungen gibt. Aus den unterschiedlichsten Disziplinen. Und jede davon hat ihre je eigene Qualität und wohl auch ihre Berechtigung. Ob das Virus nicht jeder „Kampfmaßnahme“ immer einen Schritt voraus ist? Und wir lernen müssen, damit zu leben, unsere Lebensgewohnheiten dahin ausrichten? Es ist „Ein weites Land“ (c: Arthur Schnitzler), in dem wir stehen und nicht genau abschätzen können, „wohin wir uns wenden sollen.“ (c: nach Johann Philipp Neumann (Text) und Franz Schubert (Melodie), Gotteslob 145)) Eventuell ist die Richtung noch gar nicht abschätzbar und wir brauchen die Zeit, in der wir noch im „Pandemie-Status“ leben, als intensive Nachdenkphase.
Der Leitspruch dieses Tages aus dem Losungsbuch der Herrnhuter Brüdergemeinde kann dabei behilflich sein. Ein kleines Gebet, von Martin Luther überliefert: „Herr, ich bin ein fauler Esel, darum komme ich zu dir, damit du mir hilfst und mein Herz anzündest.
Einen gedanklich entzündenden Tag wünsche ich Ihnen! Und wenn Sie mir schreiben wollen, freue ich mich darüber: andreas.gerhold@evang.at