Basislehrgang Besuchsdienst Graz und Umland

Was bedeutet „Besuchsdienst“ und warum bemüht sich die evangelische Kirche um diesen? Bei längeren Besuchen spricht man, etwas ironisch, von zwei schönen Tagen: Der erste, wenn der Gast ankommt, der zweite, wenn er wieder abreist. Das ist hier nicht gemeint.

Internet, „Facebook“ oder „Twitter“ haben nicht geholfen, das Gefühl von Einsamkeit bei vielen Menschen zu mindern, sei es, dass sie diese neuen Technologien nicht – mehr – kennen, bedienen können, oder dass sie ganz einfach einen Gesprächspartner aus Fleisch und Blut brauchen, um sich mitzuteilen. Auch die Situation einer Diaspora Gemeinde mit ihren weit verstreuten Mitgliedern ruft nach bewusster persönliche Kontaktpflege.

Mit Frau Elisabeth Pilz, diözesane Heimseelsorgerin und Pfarrer Herwig Hohenberger bereiteten zwei Routiniers der christlichen Seelsorge ein sehr anspruchsvolles Programm für diesen in dieser Form erstmaligen „Basislehrgang Besuchsdienst“ vor. Sie möchten den etwa 25 Teilnehmern hilfreiche Inhalte für ehrenamtliche Besuche bei Alten, Kranken, aber auch den „Weitverstreuten“, den „Innerlich Entfernten“ und den „Neu Hinzugezogenen“ nahe bringen. Hierfür sind für den Anfang acht sogenannte Module vorgesehen, das sind Seminare mit speziellen Themenschwerpunkten. Sie finden der Reihe nach in den evangelischen Kirchen von Graz sowie im LKH und im Haus am Ruckerlberg statt.

Inzwischen sind die ersten vier Module mit Erfolg durchgeführt. Dabei haben sich aus unserer Sicht zwei wichtige Erkenntnisse ergeben: Ein Besuchsdienst verlangt großes Einfühlungsvermögen in die Situation des Besuchten, besonders bei der ersten Begegnung; eine qualifizierte Einführung ist daher sehr notwendig. Diese ist uns von Frau Pilz und Herrn Hohenberger vermittelt worden.

Neben ihnen beiden sind wir immer wieder erstaunt und beglückt über die Beiträge aus dem Kreis der Teilnehmer. Wir haben die Zuversicht gewonnen, dass dieser Kreis sehr positiven Dienst an „unserem Nächsten“ leisten wird.

Dorli und Albrecht Behm